Auf ein Wort: einheimsen

Man weiss nicht, wie das kommt: Manche Wörter mag man halt lieber als andere. Während eine Kollegin die Floskel «allenfalls» nicht ausstehen kann, gehört es bei mir zu den häufig verwendeten Vokabeln. Ein anderer Kollege ärgert sich regelmässig, dass die Leute zunehmend «gern» statt «bitte» sagen.

Wenn ich Wörter an den Pranger stellen könnte (um es scharf richtend zu formulieren), so wäre das umgangssprachliche «einheimsen» bestimmt ein valabler Kandidat. Leben und leben lassen gilt auch für die Sprache, aber es stört mich eben doch, wenn es in den Nachrichten ständig heisst, jemand habe den Oscar oder irgendeine andere Trophäe «eingeheimst». Die dumme Phrase hat für mich einen abwertenden Beigeschmack. Sollte ich allenfalls mal einen bedeutenden Preis gewinnen, so hoffe ich sehr, dass ich ihn verdientermassen erhalte – also weder ergattert, eingesackt noch eingeheimst habe. Es sei denn, der Preisrichter ist eine Lottofee.

P.S. Es geht auch richtig falsch: Nach den rechtsextremen Ausschreitungen in den USA hat sich der amerikanische Präsident nur vage distanziert. Das habe ihm (so Franz Fischlin in der Tagesschau vom 13.8.2017) «zum Teil massive Kritik eingeheimst».

Continuity: Wenn vorher und nachher nicht zusammenpassen

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die auffallen oder eine Irritation erzeugen. Dazu gehören etwa die Anschlussfehler in Filmen. In Episode 10 der TV-Serie Z: The Beginning of Everything ist mir ein schönes Beispiel untergekommen.

Scott und Zelda fahren den ganzen Weg von New York nach Montgomery, um Zeldas Eltern zu besuchen. Als sie endlich ankommen, scheinen die Eltern aber noch verreist. Das Haus ist verschlossen und links vor der Haustür liegt ein Haufen Zeitungen. Zelda klopft mehrmals und ruft nach ihren Eltern, aber nichts regt sich. Da fällt ihr Blick auf die Zeitungen, die rechts zu ihren Füssen neben dem Geländer liegen. Die Zeitungen auf der anderen Seite scheinen verschwunden.

 

Magoria by Daniel Ammann