Viel Zeit mit Büchern verbringen

Inspiriert durch Elmore Leonards 10 Rules of Writing, die 2001 in der New York Times und später in Buchform erschienen, erkundigte sich die britische Zeitung The Guadian 2010 bei verschiedenen Autor:innen nach ihren persönlichen «Zehn Geboten des Schreibens». Zadie Smiths goldene Regel Nummer eins richtet sich an die jungen Leser:innen:
«When still a child, make sure you read a lot of books. Spend more time doing this than anything else.»

Gebrochene Gebote #7 – Nie übertreiben!

Dieses ewige Übertreiben und Dramatisieren schlägt dem Fass den Boden aus. Alles und jedes wird bis zum Exzess überspitzt. Das absolute Nonplusultra lässt sich in den meisten Fällen gar nicht mehr toppen. Stilistisch ist damit immer der tiefste aller Tiefpunkte erreicht.

Gebrochene Gebote #5 – Komm zur Sache!

Wir können viel Zeit sparen und schneller ans Ziel kommen, wenn wir uns nicht in Ausflüchten und Nebensächlichkeiten verrennen. Ohne lange um den heissen Brei herumzureden, dich mit unnötigen Details aufzuhalten und dadurch vom Wesentlichen abzulenken, solltest du deshalb die Katze gleich aus dem Sack lassen. Schliesslich haben wir nicht ewig Zeit. Das Publikum wird ungeduldig. Fang also nicht bei Adam und Eva an, lass die Präambeln weg und geh medias in res. Worauf wartest du noch?
Der langen Rede kurzer Sinn: Komm zur Sache!

Gebrochene Gebote #4 – Keine unvollständigen Sätze!

Unvollständige Sätze?
Riesenproblem. Wenn nicht Katastrophe. Weil meist unverständlich. Bringt also nichts.
Nur so als Beispiel: Verb fehlt. Selten vielleicht. Kommt aber vor. Deshalb Vorsicht!
Alles klar? Dann los.

Ich sage nur: Mynheer Peeperkorn aus Thomas Manns Zauberberg

«Meine Herrschaften. – Gut. Alles gut. Er–ledigt. Wollen Sie jedoch ins Auge fassen und nicht – keinen Augenblick – ausser acht lassen, dass – Doch über diesen Punkt nichts weiter. Was auszusprechen mir obliegt, ist weniger jenes, als vor allem und einzig dies, dass wir verpflichtet sind, – dass der unverbrüchliche – ich wiederhole und lege alle Betonung auf diesen Ausdruck – der unverbrüchliche Anspruch an uns gestellt ist – – Nein! Nein, meine Herrschaften, nicht so! Nicht so, daß ich etwa – Wie weit gefehlt wäre es, zu denken, dass ich – – Er–ledigt, meine Herrschaften! Vollkommen erledigt. Ich weiss uns einig in alldem, und so denn: zur Sache!»
Magoria by Daniel Ammann