Wir nennen sie stolz unsere ‹Informationsgesellschaft›, aber wer genauer hinsieht, stellt rasch fest, dass es sich hier um einen sehr weit gefassten Informationsbegriff handelt oder noch andere Gesellschaften im Spiel sein müssen. Die jüngsten Entwicklungen im informationstechnischen Bereich haben vor allem neue Kommunikationskanäle und Zugänge zu einer Fülle von Unterhaltungsangeboten eröffnet.
Alzheimer und Demenz – Geschichten über das Vergessen.
Herausgegeben von Heidi Schänzle-Geiger und Gerhard Dammann.
Frauenfeld: Verlag Huber, 2009. S. 45–48.
CHF 36.–; € 19.90
ISBN 978-3-7193-1514-6272
Ein Lesebuch mit Geschichten von über 50 bekannten Schriftstellerinnen und Schriftstellern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz stellt die Problematik der Demenz in den Vordergrund. Angesprochen sind dabei in erster Linie die Angehörigen von an Demenz erkrankten Menschen sowie Leserinnen und Leser aus den Bereichen Medizin, Pflege und Betreuung. Dass das Krankheitsbild «Alzheimer» durchaus nicht nur mit freudlosen Situationen auskommen muss, zeigen gleich mehrere der Kurzgeschichten.
Das Kino nimmt sich immer mal wieder die unrühmlichen Kapitel der Geschichte vor. So erinnert man sich an Alan J. Pakulas All the President’s Men (1976) oder wartet gespannt auf den neuen Steven-Spielberg-Film The Post, der Anfang nächsten Jahres in die Kinos kommt. Aber nicht nur Watergate-Skandal und Vietnam-Krieg liefern Stoff für die grosse Hollywood-Leinwand, manchmal auch das Kino selbst. Im Biopic Trumbo zeichnet Regisseur Jay Roach die wechselhafte Karriere des erfolgreichen Drehbuchautors Dalton Trumbo (1905–1976) nach und unternimmt den Versuch, einen durch die McCarthy-Ära geächteten Schriftsteller zu rehabilitieren. Trumbo (brillant verkörpert von Breaking Bad-Star Bryan Cranston) zählt in den 1940er-Jahren zu den gefragten Drehbuchlieferanten. Durch seine Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei gerät er aber bald ins Visier von Senator McCarthy und dessen «Komittee für unamerikanische Aktivitäten». Die Folgen sind Berufsverbot, öffentliche Demütigung und sogar eine Gefängnisstrafe, weil er sich weigert, seine Kollegen zu denunzieren. Trumbo arbeitet über Strohmänner weiter und gewinnt unter falschem Namen sogar zwei Oscars.
Laut Filmabspann bleibt das Komitee für unamerikanische Umtriebe noch bis 1975 aktiv. Erst in diesem Jahr wird Dalton Trumbo teilweise rehabilitiert und bekommt den Drehbuch-Oscar für The Brave One (dt. «Roter Staub», 1956). Die Auszeichnung für seine Mitarbeit an William Wylers Roman Holiday (dt. «Ein Herz und eine Krone», 1953) kann Trumbos Witwe Cleo erst 1993 entgegennehmen.
Filmische Geschichtslektionen dieser Art leisten einen anschaulichen Beitrag zur politischen Bildung und regen für einmal nicht nur aufgrund der Fakten, sondern durch die emotionale Identifikation mit Betroffenen zur Diskussion an. Ein besonders eindrückliches Beispiel stellt der Film Hidden Figures von Theodore Melfi dar.
Erzählt wird die Geschichte dreier afroamerikanischer Frauen, die während des Kalten Krieges und in Zeiten massiver Rassentrennung und Bürgerrechtskämpfe bei der Weltraumbehörde als Mathematikerinnen arbeiten. Eine von ihnen, Katherine G. Johnson, liefert Formeln und Berechnungen, die wesentlich dazu beitragen, dass die USA den Wettlauf zum Mond gewinnen und damit Präsident John F. Kennedys berühmtes Versprechen einlösen. Nach ersten Erfolgen der Sowjets liess dieser 1961 verlauten, noch vor Ablauf des Jahrzehnts solle ein US-Amerikaner den Mond betreten und gesund wieder auf die Erde zurückkehren. 2015 wird die 97-jährige Katherine Johnson von Präsident Obama mit der Presidential Medal of Freedom ausgezeichnet und erhält 50 Jahre nach ihrem Einsatz für das US-amerikanische Raumfahrtprogramm eine der beiden höchsten zivilen Auszeichnungen.
Beide Filme liefern zwar mehr Unterhaltungskino als beissende Gesellschaftskritik, setzen zuweilen auf komödiantische Elemente, aber vielleicht ist dies in Zeiten zunehmender Politikverdrossenheit auch als Signal für Menschlichkeit zu werten.
Ella Berthoud, Susan Elderkin und Traudl Bünger Die Romantherapie für Kinder. Aus dem Englischen von Katja Bendels und Kirsten Riesselmann.
Berlin: Insel Verlag, 2017. 372 Seiten.
«Eine Kulturgeschichte des Raumes.» Telepolis 7.4.2001.
Rezension zu:
Margaret Wertheim: Die Himmelstür zum Cyberspace.
Aus dem Englischen v. Ilse Strasmann. Zürich: Ammann, 2000. / München: Piper, 2002. «Eine Kulturgeschichte des Raumes.»Telepolis 7.4.2001.