Juxtaposition: Under the Typewriter

Reviewing Rebel in the Rye, Danny Strong’s biopic about J.D. Salinger and the genesis of his exceptional novel The Catcher in the Rye, film critic Carrie Rickey states that «few movie genres are more challenging to the filmmaker than the literary biopic» (Truthdig, 8. Sept. 2017). On the whole, she finds the movie «singularly un-cinematic» and points out that «struggling for a new angle on the writer at his instrument, Strong puts the camera under Salinger’s typewriter, framing the writer’s face through the keys.»

Not quite true. We’ve seen something similar before … namely in Wim Wender’s semifictional biopic Hammett (based on Joe Gores’ novel by the same title).

Übersetzen schärft die Sinne

Wir hoffen immer auf die beste und ultimative Übersetzung. Aber die gibt es nicht. Oder allenfalls nur für den Moment. Deshalb brauchen gute Bücher mehrere oder sogar ganz viele Übersetzungen. Der galoppierende Flaubert war nur ein Beispiel.

David Lodge: Die Kunst des Erzählens (Zürich: Haffmans, 1993)Als ich 1993 an der Übersetzung von David Lodges The Art of Fiction arbeitete, war das Internet noch keine Hilfe. Lodge beginnt jedes thematische Kapitel mit einem oder mehreren Zitaten aus der englischen oder amerikanischen Literatur. Da die meisten dieser Texte in deutscher Übersetzung vorlagen, habe ich in Bibliotheken und Buchandlungen herumgestöbert und versucht, die entsprechenden Textpassagen ausfindig zu machen. Sie sollten den Ton wiedergeben, den Leserinnen und Leser in den deutschen Ausgaben antreffen. Die Aufgabe war nicht ganz einfach, weil nur Autor und Titel, aber nicht das betreffende Kapitel oder gar eine Seitenzahl angegeben war. So habe ich zuerst im Original nach der zitierten Textstelle gesucht und mir nachher eine deutsche Übersetzung besorgt. Nebenbei bemerkt: Mit dem bescheidenen Seitenhororar des Übersetzers wird dieser Rechercheaufwand kaum gebührend entschädigt. Die detektivische Spurensuche war dafür anregend und bot eine gesunde Abwechslung zur Schreibtischarbeit.
Der Haken war allerdings, dass die mühsam aufgetriebenen Passagen dann oft doch nicht passten. So fehlen zum Beispiel in der Salinger-Übersetzung von Heinrich Böll ausgerechnet jene Charakteristiken, auf die Lodge in seinem Kapitel über Teenagersprache eingeht. Ich hatte also zwei Möglichkeiten: Entweder ich übersetzte den Text nun doch selber oder versuchte die bestehende Version dahingehend zu frisieren, dass sie dem Kommentar gerecht wurde.
Heute wäre die Arbeit etwas einfacher. Zum einen können viele der Übersetzungen im Netz recherchiert, konsultiert und verglichen werden, zum anderen erlauben digitale Versionen eine Volltextsuche. Und zu guter Letzt: Einige der von Lodge angeführten Texte liegen inzwischen in frischen Übertragungen vor. Zum Glück auch Salinger.

Übersetzen schärft die Sinne: In weiteren Beiträgen dieser Kategorie möchte ich an ausgewählten (und nicht nur eigenen) Beispielen zeigen, was die Schönheiten und Schwierigkeiten der Übersetzungsarbeit ausmacht.

Synchronesisch

Synchronesisch

«Bastardwendungen oder cooles Alltagsdeutsch? Wie Synchronesisch unsere Sprache beeinflusst.»
Sprachspiegel 1 (2024): S. 2–19. 

Im «Sprachspiegel» (1/2024, S. 2–19) habe ich mich mit dem Phänomen «Synchronesisch» (engl. dubbese) und seinen Wechselwirkungen mit der Alltagssprache (und dem, was Eike Schönfeld «Bastardwendungen» nennt) auseinandergesetzt. Dabei werfe ich am Beispiel einer Episode aus der Netfllix-Serie Designated Survivor (2016–2019) auch einen vergleichenden Blick auf die Untertitelung und schaue mir an, wie die literarische Übersetzer:innen von J. D. Salingers Klassiker The Catcher in the Rye (1951) mit dem Wörtchen «okay» umgehen.

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