Erste Sätze haben es in sich. Und sie verraten uns eine ganze Menge. Der Kinderroman der Autorinnen Sloan und Wolitzer zum Beispiel eröffnet mit einer E-Mail und lässt schon durchblicken, dass sich Bett und Avery noch nicht kennen. Aber dabei wird es wohl nicht bleiben, denn es folgen noch viele weitere E-Mails.
Der abrupte und verblüffende Einstieg in eine Geschichte hat auch Eingang in unser Lehrmittel Apropos Medien 5/6 gefunden – und zwar in der Rubrik Flaschenpost (Kap. 6, S. 45). Hat nicht jede E-Mail und jeder Romananfang etwas von einer geheimnisvollen Flaschenpost? Kommunikation beginnt mit dem ersten Satz, manchmal noch ehe man weiss, mit wem man es zu tun hat, woher die Botschaft kommt und worauf man sich einlässt.
Daniel Ammann, 15.7.2025
Holly Sloan und Meg Wolitzer An Nachteule von Sternhai. Aus dem Englischen v. Sophie Zeitz. München: dtv, 2021. 288 Seiten. Ab 11 Jahren.
Vor gut vierzig Jahren machte sich Dieter E. Zimmer angesichts des angebrochenen Computerzeitalters bereits Gedanken über die Zukunft des literarischen Übersetzens. «In der Euphorie des Anfangs», schreibt er 1986, «hat man den Computer über- , weit mehr aber noch den menschlichen Geist unterschätzt». In der Taschenbuchausgabe resümiert er zwei Jahre später mit einer gewissen Genugtuung, eine «allen Qualitätsansprüchen gerecht werdende Übersetzung beliebiger Texte» sei tatsächlich nicht in Sicht. Entweder fallen die Resultat dürftig aus oder der Mensch muss nachhelfen, indem er die Texte vorgängig für den Computer aufbereitet oder «durch eine gründliche Nachredaktion nach getanem Maschinenwerk» optimiert (1988, 185).
Dass es nach vier Jahrzehnten Forschung noch keine Maschine gebe, «die man mit egal welchen Texten allein lassen könnte», erst recht nicht mit stilistisch anspruchsvollen oder literarichen Texten, illustriert und kommentiert Zimmer am Beispiel der Anfangszeilen aus Joseph von Eichendorffs Gedicht «Das zerbrochene Ringlein» (1813).
In einem kühlen Grunde, Da geht ein Mühlenrad
Selbst wenn der Computer imstande sei, morphologische und syntaktische Strukturen richtig zu erkennen, fehle ihm das semantische Wissen. Laut Zimmer käme dabei etwas heraus wie: In a cool reason since a mill wheel goes. Denn wie sollte der Computer auch wissen, «dass Grund hier nicht reason, sondern valley sein müsste, geht nicht goes, sondern turns, da nicht since, sondern there?»
Heute kennen wir die Antwort. Die maschinelle Übersetzung arbeitet nicht mit Analysen und lexikalischen Bedeutungen aus dem Wörterbuch, sondern mit algorithmisch produzierten Erwartbarkeiten. Ein Teil der von Zimmer befürchteten Defizite lassen sich auf diese Weise verhindern. Das ausgewählte Textstück ist zwar sehr kurz und bietet wenig Kontext, aber es ist einen Versuch wert, die Probe aufs Exempel zu machen. So habe ich die kurzen Gedichtzeilen aus Zimmers Beispiel in verschiedene frei zugängliche Übersetzungsmachinen gefüttert. Supertext, DeepL und Google Translate liefern folgende Vorschläge:
In a cool base there goes a mill wheel
Als Alternativen für base werden von Suptertext ground, background, bottom, reason, soil, environment und depth angeboten. Die Vorschläge für goes sind nicht brauchbar.
In a cool ground there goes a mill wheel
Als Varianten für ground werden von DeepL valley, glade, meadow, woods oder plain aufgeführt; für goes immerhin spins, rotates, turns, moves, flows …
Das auf Anhieb beste Ergebnis spuckt der Google-Übersetzer aus:
In a cool valley, There turns a mill wheel
Mit einer Portion semantischem Weltwissen und sorgfältiger Nachredaktion kann man damit halbwegs arbeiten. Aber mit eigener Übersetzungsleistung käme man vermutlich schneller auf passable Lösungen.
Nun interessiert natürlich, wie die literarischen Humanübersetzer:innen die Aufgabe gemeistert haben? Hier drei Beispiele aus dem Netz:
William Ruleman (Poems for the Ages, 2019) ersetzt Eichendorffs Kreuzreime durch Paarreime. Auch das vorangestellt Verb in der zweite Zeile und die Entscheidung für vale unterstreicht die poetische Tonlage und weckt romantische Assoziationen (vergleichbar mit Deutschen Begriffen wie Aue oder Hain):
Down in a cool vale, still Turns the wheel of a mill
Tia Caswell (Journal of Languages, Texts, and Society, Vol. 5 [2021], 5) weist in ihrem Kommentar darauf hin, dass es wie bei anderen Übertragungen auch bei diesem Eichendorff-Gedicht nicht möglich war, das Reimschema des Originals beizubehalten:
In a cool valley, A mill wheel turns
Charles L. Cingolani (2024) verzichtet ebenfalls auf Reime. Dass hier aus dem beschaulichen Wiesen- oder Talgrund einfach ein Stück Land, wenn nicht gar ein Grundstück wird, stört die ländliche Idylle und will nicht so recht ins romantische Bild passen. Mit dem Humanübersetzer liesse sich aber bestimmt über semantische Feinheiten und Konnotationen diskutieren.
On a cool plot of land There’s a mill wheel turning
Dieter E. Zimmers schlimmste Befürchtungen sind zwar nicht eingetreten, aber wie man sieht, haben die Übersetzungsmaschinen mächtig zugelegt und täuschen sprachliche Kompetenz vor – weshalb ich lieber von simulierter als von künstlicher Intelligenz spreche. Damion Searls hat sich jüngst in seiner Philosophy of Translation (2024) ebenfalls zur KI-Problematik geäussert. Seinem Fazit können wir uns hier anschliessen: Ein Text, der durch die KI-Übersetzung gejagt wurde, muss immer noch übersetzt werden.
Daniel Ammann, 15.7.2025
Searls, Damion. The Philosophy of Translation. New Haven, CT: Yale University Press, 2024.
Zimmer, Dieter E. «Wettbewerb der Übersetzer: Die einstweilige Unentbehrlichkeit des Humantranslators.» Redens Arten: Über Trends und Tollheiten im neudeutschen Sprachgebrauch. Zürich: Haffmans, 1988 (1986). S. 163–187.
Für mich ist 2025 ein grosses Jane-Austen-Jahr, denn am 16. Dezember steht der 250. Geburtstag dieser einzigartigen Autorin an. Deshalb werden hier in den kommenden Monaten immer mal wieder Beiträge zu Jane Austen erscheinen. Den Auftakt mache ich mit Episode 4 in der Rubrik meiner ‹Zwillingsanfänge›.
Der erste Satz aus Stolz und Vorurteil ist weltberühmt. In ihrer Hommage spielt Janice Hadlow in Miss Bennet (Orig. The Other Bennet Sister, 2020) selbstverständlich darauf an. Ihr Roman erzählt die Geschichte von Mary, der mittleren der fünf Bennet-Töchter, die als letzte noch unverheiratet ist. Ihre Chancen sind nicht die besten, wie uns Janice Hadlow im nächsten Satz verrät: «Arm und hübsch zu sein ist schon schlimm genug; aber bettelarm und unansehnlich zweifellos ein hartes Schicksal.»
Jane-Austen-Mashups: Von Zombies und Vampiren
Bleiben wir noch einen Augenblick bei den Bennet-Schwestern aus Jane Austens Stolz und Vorurteil. Ich knüpfe mit einem weiteren Zwillingsanfang an. Bei der Vorbereitung für meinen Schreibkurs zum Thema Imitation habe ich mich nicht nur mit Fortsetzungen, Variationen und Adaptionen, sondern auch mit Mashups beschäftigt. Bei dieser populärkulturellen Spielart werden Werke des literarischen Kanons hemmungslos mit genreuntypischen Elementen, Versatzstücken und intertextuellen Anspielungen verquirlt.
Seth Grahame-Smiths Stolz und Vorurteil und Zombies gilt als prototypisches Beispiel und wurde mit Lily James (Elizabeth Bennet) und Sam Riley (Mr. Darcy) bildgewaltig für die Leinwand adaptiert. Die in asiatischen Kampfsportarten und im Umgang mit Feuerwaffen geschulten Bennet-Schwestern wissen sich gegen untote Angreifer:innen bestens zur Wehr zu setzen. Derweil sorgt sich die Mutter, ob solches Gebaren nicht auch die Freier in die Flucht schlägt.
Michael Thomas Ford geht noch einen Schritt weiter und verwebt die Biografie der berühmten Schriftstellerin mit einem anderen Horrorgenre. In Jane beisst zurück (aus dem Englischen von Oliver Plaschka; Heyne, 2010) hat die Autorin ihren Tod 1817 lediglich vorgetäuscht. Unerkannt lebt sie als Vampirin in den USA und betreibt in einem Universitätsstädtchen einen kleinen Buchladen.
Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass Jane Austen noch lebt …
Vor ein paar Jahren, vermutlich 2018, spielte ich mit dem Gedanken, Herman Melvilles Meistererzählung «Bartley, the Scrivener» ins Deutsche zu übertragen. Nicht als Erster natürlich, aber es wäre ein gute Übung, um literatur- und sprachwissenschaftlich in Schwung zu bleiben. Man liest ja nie genauer, als wenn man einen Text Satz für Satz in eine andere Sprache transportiert. Bekanntlich geht es dabei nicht nur um die inhaltliche Fuhre semantische Präzision und ein zeitgemässes Register. Man möchte vor allem die passende Atmosphäre schaffen, den Ton zu treffen und dem Stil des Ausgangstextes gerecht werden. Also ein waghalsiges Spiel, bei dem es sprachlich und literarisch zur Sache und dem Übersetzer oder der Übersetzerin an den Kragen geht, sollte das Unterfangen missglücken. 1
Aus ebendiesen Gründen macht es aber auch unendlichen Spass, über linguistische Feinheiten und kalauernde Grobheiten nachzudenken und mit Gleichgesinnten zu diskutieren, wie wir das monatlich am Zürcher Übersetzer:innen-Treffem unter Ulrich Blumenbachs Leitung in der James-Joyce-Stifung praktizieren . Manchmal fördert das Schwarmdenken überraschend eine mehrheitsfähige Lösung zutage, dann wieder verzetteln wir uns gehörig und kommen zu keiner Einigung. Die Übersetzer:innen, die eine Knacknuss mitgebracht haben, gehen mit nützlichen Anregungen nach Hause, auch wenn die seligmachende Variante oft noch nicht gefunden ist. Fast schlimmer: Sie müssen sich für eine von mehreren genialen Lösungen entscheiden – und das Feuilleton urteilt dann selbstgerecht, sie seien zu weit oder doch nicht weit genug gegangen, hätten sich falsch entschieden, zu viel Mut oder zu wenig Experise bewiesen. Da mag der eine oder die andere sich die Haare raufen und wünschen, man hätte den Auftrag erst gar nicht bekommen oder ihn mit Bartebys Worten ausgeschlagen.2
Ich möchte lieber nicht.
Herman Melvilles Meistererzählung «Bartleby, the Scrivener» wurde bereits über ein dutzend mal ins Deutsche übersetzt – als «Bartleby», «Der Schreiber Bartleby», «Bartleby, der Schreibgehilfe», «Bartleby der Lohnschreiber», meistens jedoch unter dem Titel «Bartley, der Schreiber». Auch der erste Satz – «I am a rather elderly man» – zeigt wieder einmal, wie viele Varianten möglich sind. Hier ein paar Kostproben, welchen Ton die bisherigen Übersetzungen anschlagen:
Ich bin nicht mehr der Jüngste. Karl-Heinz Ott (Kampa 2025)
Ich bin nun schon ein älterer Mann. Felix Mayer (Anaconda 2010)
Ich bin schon vorgerückten Alters. Michael Walter u. Daniel Göske (Hanser 2009)
Ich bin ein schon recht bejahrter Mann. Jürgen Krug (Insel 2004)
Ich bin ein schon etwas bejahrter Mann. Elisabeth Schnack (Manesse 2002/Penguin 2022)
Ich bin ein Mann schon vorgerückten Alters. Karlernst Ziem (1966/C.H. Beck 2011)
Ich bin bereits im gesetzteren Alter. Richard Mummendey (1967/1984)
Ich bin, ich muss es gestehn, nicht mehr der Jüngste. (Karl Lerbs, 1939/1946)
Als Erstes fällt vielleicht auf, dass die Erstübersetzung von Karl Lerbs sowie die jüngste Übertragung durch Karl-Heinz Ott sich für «nicht mehr der Jüngste» entscheiden. Das wäre auch mein Favorit gewesen. Die Formulierung trifft es idiomatisch, obgleich sie etwas frischer als Melvilles «rather elderly» klingt. Der Ich-Erzähler, der eine Anwaltskanzlei leitet, geht auf die sechzig zu und ist, wie er uns eingangs wissen lässt, seit über dreissig Jahren im Geschäft. Da hat er wohl schon viel gesehen und ist nicht leicht aus der Ruhe zu bringen. Aber – und was wäre das für eine Geschichte, wenn es kein Aber gäbe – trotz beruflicher Routine und reichlich Lebenserfahrung ist er nicht vor Überraschungen gefeit. Ein neuer Kopist, der allersonderbarste Schreiber, der dem Ich-Erzähler je begegnet ist, betritt die Bühne der Kanzlei. Mit mit seiner widerborstigen Sanftmut versetzt er die geordnete Welt des Notars in Aufruhr – und das, ohne auch nur einen Finger zu rühren.
Daniel Ammann, 1.5.2025
Es gibt noch zwei private Gründe, warum diese Geschichte mir am Herzen liegt: Zum einen arbeite ich seit langem schon mit der Textverarbeitung Scrivener, zum anderen hat die Kanzleiatmosphäre des Melville-Klassikers und sein kauziger Antiheld für eine meiner eigenen Geschichten Pate gestanden und mich kreativ inspiriert. ↩︎
«I would prefer not to.» – Auch dieser formelhafte Satz wird auf unterschiedliche Weise ins Deutsch gebracht: «Ich möchte lieber nicht.» (Karl-Heinz Ott, Jürgen Krug, Karlernst Ziem, Elisabeth Schnack, Karl Lerbs) «Es ist mir eigentlich nicht genehm.» (Michael Walter) «Ich würde vorziehen, es nicht zu tun.» (Richard Mummendey) «Eigentlich möchte ich nicht.» (Marianne Graefe). ↩︎
Herman Melville Bartleby, der Schreiber. Eine Geschichte aus der Wall Street. Aus dem amerikanischen Englisch und mit einem Essay von Karl-Heinz Ott. Zürich: Kampa, 2025. 125 Seiten.
Hier kommt er nun, der Gigant der Welteere und sein geheimnisvoller Erzähler, von dem wir nicht viel mehr als den Vornamen erfahren – und die Tatsache, dass er zur See fährt, um seiner dunklen Depression zu entfliehen: «whenever it is a damp, drizzly November in my soul». Es ist sein «Ersatz für Pistole und Kugel».
Um ein Buch von Rang zu schaffen, müsst ihr euch ein Thema von Rang erwählen. Kein grosser und überdauernder Band läst sich jemals über den Floh schreiben, obwohl’s etliche gibt, welche es versucht haben. (in der Übersetzung von Friedhelm Rathjen)
Anders als 1719 bei Daniel Defoe, dessen Robinson Crusoe seinem Namen und seiner Herkunft eingangs einen ganzen Absatz widmet, und im Unterschied zu Edgar Allen Poe, dessen Titelheld und Ich-Erzähler sich 1838 im ersten Satz gleich mit «Mein Name ist Arthur Gordon Pym» vorstellt, macht Herman Melvilles Seemann eine klare Ansage: «Call me Ishmael.»1
Die resolute Eröffnung klingt wie eine Anweisung2 oder versteht sich als verbindliche Einladung, ihn bei diesem Namen zu nennen. Als wollte er sagen: Hier bin ich, hört mir zu! Ob er tatsächlicher so heisst, erfahren wir nicht. Oder wie Margaret Atwood auf die Frage nach ihrem Lieblingsanfang sagte: «Three words. Power-packed. Why Ishmael? It’s not his real name. Who’s he speaking to? Eh?» Ihre Begeisterung für Melvilles Meisterwerk ist ungebrochen. Moby-Dick müsse sie immer wieder lesen, denn es sei ein Roman, der für sie «alle zehn Jahre einen neuen Sinn erhält».
Den vollen Namen des Matrosen erfahren wir auch auf den folgenden 600 Buchseiten nicht. Ebenso lässt der erste Satz offen, an wen er sich richtet. Sind wir als einzelne Leser:innen («Nenne mich Ishmael») gemeint oder wird ein Kollektiv («Nennt mich Ishmael») angesprochen? Hier müssen die deutschen Übersetzer:innen Farbe bekennen.3 Oder gibt es, wie bei Joseph Conrad,im Textuniversum eine Figur oder eine Gruppe, die der Erzähler direkt adressiert. Es könnte sich sogar um einen aussertextlichen oder extradiegetischen Briefempfänger handeln, eine reale oder imaginierte Person, einen Geist oder künftige Leser:innen, die diesen Text dank einer Flaschenpost in die Finger bekommen und sich selber einen Reim drauf machen müssen.
Daniel Ammann, 16.4.2025, aktualisiert 1.6.2025
Philip Roth macht es dem grossen Melville in seinem Roman The Great American Novel nach und beginnt mit ironischer Brechung: «Call me Smitty. That’s what everybody else called me— […].» ↩︎
Vgl. «Weiter sprach der Engel des HERRN zu ihr [Hagar]: Siehe, du bist schwanger geworden und wirst einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Ismael nennen;» (Lutherbibel, Genesjs 16,11) ↩︎
Die meisten Übersetzer:innen entscheiden sich für die Plural-Variante, zum Beispiel Tatjana Grass, Matthias Jendis, Richard Mummendey, Thesi Mutzenbecher & Ernst Schnabel, Friedhelm Rathjen, Alice und Hans Seiffert. ↩︎
In Episode 3 meiner Rubrik «Zwillingsanfänge» kommt noch einmal Ian McEwan zum Zug. Seine Protagonistin Fiona Maye – in der Filmadaption nach McEwans Drehbuch von Emma Thompson verkörpert – ist eine angesehene Richterin am High Court in London. In einem dringenden Fall soll sie über das Schicksal eines 17-Jährigen entscheiden, der an Leukämie leidet, dessen Familie jedoch aus religiösen Gründen eine Bluttransfusion ablehnt.
McEwans Romananfang lehnt sich an den Beginn des grossen Dickens-Romans «Bleak House» an. Auch hier geht es um Gerichtsbarkeit. Undurchdringlich dicht wie der Londoner Nebel zu Beginn des Romans ist der sich jahrelang hinziehende Erbschaftsprozess im Fall Jarndyce gegen Jarndyce.