Greystoke: Der Tarzan-Mythos in Film und Buch

Daniel Ammann und Thomas Hermann
Greystoke: Der Tarzan-Mythos in Film und Buch.
Medienpädagogik, Unterrichtsvorschläge für das 9.–13. Schuljahr, Englisch, Deutsch.
Herausgegeben von Christian Doelker. Zürich: Pestalozzianum Verlag, 1989. 148 Seiten.
ISBN 3-907526-24-4

Medienkompetenz als Unterrichtsziel

Daniel Ammann: «Mit Medien unterwegs – Medienkompetenz als Unterrichtsziel.»

Dossier Medienkompetenz: Aktiver Unterricht rund um die Medien.
Herausgegeben von der Stadt Zürich. April 2009. S. 8–9.

Download (Seite 8–9)

Medienbildung bereitet auf das Leben in einer mobilen und zunehmend technisierten und mediatisierten Welt vor. Welches Wissen und welche Fertigkeiten sollen in der Schule vermittelt werden? Wie lässt sich Medienkompetenz im Unterricht fördern? Ein Vergleich mit der Verkehrserziehung illustriert, dass es in beiden Aufgabenfeldern mehr als einen «Führerschein» braucht. Ziele und Ansprüche einer Medienbildung gehen allerdings weiter, denn Medien dringen bis ins Private vor, beeinflussen Fühlen und Denken und wirken sich auf schulisches Lehren und Lernen aus.

Unkreativ kreativ

Sampeln, abschreiben, covern und remixen. Sieht so die neue Kreativtiät aus? In einer Erzählung von Jorge Luis Borges schreibt Pierre Menard den Don Quijote Wort für Wort neu. Die Doppelschöpfung ist textlich nicht vom Original zu unterscheiden, wirkt aber postmodern raffiniert. Wie wir kreativ unkreativ mit dem kulturellen Erbe umgehen können, beleuchtet der konzeptionelle Dichter und Dozent Kenneth Goldsmith in seinem provokativen Essayband Uncreative Writing (Matthes & Seitz 2017). Von seinen Studierenden verlangt er einen Leistungsnachweis, den sie nicht selbst formulieren. Vielmehr müssen sie sich Bestehendes kreativ zu eigen machen. Gold­smith selber hat in einer Aktion die täglichen Wetterprognosen der New York Times abgetippt und als Buch herausgebracht.

Auch der jugendliche Protagonist in Cory Doctorows Roman Pirate Cinema (Heyne 2014) montiert Filmclips zu hintersinnigen Mashups. Die Meisterwerke stossen  auf Anklang, sorgen bei den Gesetzeshütern aber für Ärger. Der Regisseur ohne Kamera taucht ab und setzt seinen Kampf für faire Nutzungsrechte aus dem Untergrund fort. «Schafft eure eigene Kunst. Kreativität heisst nur zu ver­einen, was noch niemand bisher vereint hat.»

Weniger riskant geht Regisseur Carl Reiner ans Werk. Für seinen Spielfim Dead Men Don’t Wear Plaid (USA 1982; dt. Tote tragen keine Karos) hat er sich bei 18 Klassikern aus den 40er- und 50er-Jahren be­dient und die Ausschnitte mit einer parodistischen Handlung kombiniert. Die kreative Rekontextualisierung haucht den Versatzstücken neues Leben ein. Das ist nicht nur witzig und frech, sondern durchaus erlaubt.

Daniel Ammann, 23.5.2027

«Unkreativ kreativ.»
Akzente 2 (2017): S. 39.
 blog.phzh.ch/akzente/2017/05/23/unkreativ-kreativ/
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Kenneth Goldsmith
Uncreative Writing: Sprachmanagement im digitalen Zeitalter.
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Hannes Bajohr und Swantje Lichtenstein.
Berlin: Matthes & Seitz, 2017. 352 Seiten.

Cory Doctorow.
Pirate Cinema.
Aus dem Amerikanischen von Oliver Plaschka.
München: Wilhelm Heyne, 2014.  
510 Seiten. Ab 14 Jahren.

Dead Men Don’t Wear Plaid.
USA 1982.
Regie: Carl Reiner.

Interaktive Geschichten für Kinder

«Interaktive Geschichten für Kinder.»
infos & akzente 4 (Dez. 2002): S. 21–24.
doi.org/10.5169/seals-917486
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Spielzeugland für Willi Wiberg (Mit wem spielst du, Willi Wiberg?)

In der Medienwelt von Kindern und Jugendlichen dürften interaktive Abenteuergeschichten auf CD-ROM, Konsolenspiele oder internetfähige Actiongames heute bereits einen ebenso wichtigen Platz einnehmen wie traditionelle Lektüreangebote in Büchern, auf Hörkassetten oder als Kino- und Fernsehproduktionen.

Mehr zum Thema Spielgeschichten gibt es hier.

Magoria by Daniel Ammann