Woher nehmen Schriftsteller:innen eigentlich ihre Einfälle? Die Antwort erstaunt – und ist zugleich fast banal: Das Neue geht aus dem Alten hervor, indem wir Vertrautes variieren, umkrempeln oder auf ungewohnte Weise mit anderem kombinieren.
«Die beste Idee kommt in der Badewanne.» Neue Zürcher Zeitung 6.2.2021, S. 37. nzz.ch/feuilleton/
«Im Räderwerk der Zeit.» Neue Zürcher Zeitung 17.10.2020, S. 36–37. nzz.ch/feuilleton/
Es gibt Momente, in denen nur ein Zufall den Lauf der Geschichte zu bestimmen scheint. Die Vorstellung, die Würfel wären anders gefallen, ist verführerisch, und entsprechend gern greift die Literatur solche Szenarien auf. Aber wird die Welt in diesen Entwürfen wirklich besser?
Autorinnen und Autoren können zu persönlichen Helden werden. Aber in ihren eigenen Romanen kommen sie mitunter ganz schlecht weg. Deshalb «Niemals den Helden begegnen», wie Henry David Thoreau in der Serie «Dickinson» zur Dichterin Emily Dickinson sagt.
Das Verhältnis zwischen Schriftsteller:innen und ihren Figuren ist manchmal ganz schön vertrackt. Wer treibt da eigentlich wen? Es gibt die literarischen Autokraten, die ihre Charaktere flach auf dem Papier halten. Und dann die Autorinnen und Autoren, die das Gefühl haben, sogar den Alltag mit ihren Figuren zu teilen. Welche Fraktion ist grösser?
«‹Sie sind Kleiderbügel!› – ‹Nein, sie leben.›» Neue Zürcher Zeitung 14.3.2020, S. 39. Online-Titel (16.3.2020): «Wer treibt da wen? Das Verhältnis zwischen Schriftstellern und ihren Figuren ist manchmal ganz schön vertrackt.» nzz.ch/feuilleton/