Das Leben ist eine Baustelle

«Das Leben ist eine Baustelle.»
 Akzente 4 (2023): S. 34.
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Es ist gerade mal vierzig Jahre her. Trotzdem hat man schon fast vergessen, dass es damals auf dem Bau in den Pausen Bier gab, dass in den Beizen und überall geraucht wurde und man samstagvormittags noch Schule hatte.

Pedro Lenz nimmt uns mit ins Jahr 1982 und lässt den siebzehn­jährigen Maurerlehrling Charly aus dieser Zeit erzählen – vor allem von seinem Freund und Mentor, dem spanischen Gastarbeiter Primitivo Pérez, der bei einem Arbeitsunfall ums Leben kommt, von dessen Abenteuern in Südamerika, der Jagd nach Kriegsverbrechern, aber auch von Büchern und dem Zauber der Poesie, von Freundschaft, Verliebtheit und einem berauschenden Polo-Hofer-Konzert in der «Traube» von Wynau. Uwe Dethier hat den Mundartroman souverän ins Hochdeutsche übersetzt und findet einen eigenen Ton, der nie manieriert wirkt. In der direkten Rede bleibt der Maurerlehrling zwar ein Stift, aber aus den Beizen werden Kneipen und «d Chessle und d Garette» müssen dem Kübel und der Schubkarre weichen.
– Daniel Ammann

Pedro Lenz
Primitivo.
Aus dem Schweizerdeutschen von Uwe Dethier.
Zürich: Kein und Aber, 2023. 237 Seiten.

Das Leben ist eine Baustelle
Magoria by Daniel F. Ammann